Test 06/2020 – Mitas Terra Force-R

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Der Reifenmarkt ist groß und es gibt nicht nur Bridgestone, Conti, Dunlop, Metzeler, Michelin und Pirelli sondern auch andere die sich schon in anderen Bereichen einen Namen gemacht haben. Mitas z. B. ist eigentlich ein Spezialist für Grobstöller. Hatte letztes Jahr den Touring Force (den es auch für die R 12.. GS gibt und freigegeben ist) und der mich beim Test auf meiner K 1600 GT  letztes Jahr überrascht hat.
Aber als erstes wollte ich auf meiner R 1250 GS Adventure dann doch von Mitas den Terra Force-R testen, der als 90/10 (Straße/Gelände) der „normalen“ Bereifung für eine Großenduro entspricht. Im Aussehen und Einsatzgebiet ähnelt er dem Bridgestone A 41.

Mitas Terra Force-R - hinten - neu

Mitas Terra Force-R - vorne - neu

Das besondere beim Mitas Terra Force-R für die R 12.. GS ist, das nur die Größe für hinten (170/60-17) mit der „MCTT“ Technologie ausgerüstet ist. Er verfügt also über die auch bei vielen Marktteilnehmern verwendete Technik mit den unterschiedlichen Gummimischungen, also in der Mitte eine harte Mischung für Haltbarkeit, Geradeauslauf etc. und in den Seiten eine weiche Gummimischung für Grip in Schräglage. Ein hoher Silica-Anteil sorgt für Haftung bei Nässe und Kälte.

Nach 2 Wochen in denen ich nur S 1000 R mit Carbonfelgen gefahren bin, waren die ersten Meter mit der GS so als wenn man auf einen „Panzer“ umgestiegen wäre. 19 statt 17 Zoll vorne und 70 Kilo weniger Gewicht, nie waren Sie so präsent wie bei diesem Umstieg. Aber schon nach wenigen Metern kommt wieder dieses typische Gefühl beim GS fahren, das durch die Sitzposition und den breiten Lenker bestimmt wird, und für Vertrauen und leichtes Handling sorgt.
Ich nutze ja im Moment sehr viel den Weg zur Arbeit, da er sowieso ein Teil meiner Teststrecke ist, um den Reifen die Eigenschaften zu entlocken. Bis zu meinen schnellen Kurven sind es gut 20 Kilometer Landstraße mit ein paar schönen Kurven in denen ich Sie „einfahren “ kann. Wie auch die Profilgestaltung vermuten lässt ist das Laufgeräusch dem des Bridgestone A 41 sehr ähnlich, es ist dieses dumpfe Rauschen welches im 2-stelligen km/h Bereich zu hören ist. Nicht so laut wie der vorher gefahrene Dunlop Mutant  in Schräglage, der da ja die gleiche Lautstärke wie ein Michelin Anakee Adventure erzeugt. 
In den ersten „schöneren“ Kurven möchte der Mitas Terra Force-R einen ein wenig größeren Radius fahren. In den schnelleren Kurven für tiefere Schräglagen möchte der Mitas dann sogar mit ein wenig Kraft gedrückt werden. Aber alles berechenbar und mit viel Vertrauen fahrbar. Meine schnellen Kurven fahre ich ja immer ein paar mal um meine Erfahrungen zu verifizieren, und da zeigt sich das BMW für die Abstimmung seiner Traktionskontrolle wohl diese eher „Runde“ Kontur des Reifens als Einstellungsgrundlage genommen hat. Bei keinem anderen Reifen setzt die Traktionskontrolle so spät ein wie beim Mitas Terra Force-R.
Auf der Autobahn lässt der Mitas natürlich auch nichts anbrennen und rennt, wie bei allen bis jetzt gefahrenen Reifen auf der R 1250 GS Adventure, sicher und ruhig geradeaus.
Bei einer Landstraßenrunde auf Straßen die ich nicht so oft fahre zeigt es dann doch eine Eigenschaft, die sich durch den erhöhten Kraftaufwand beim abwinkeln in tiefe Schräglagen angekündigt hat, nämlich eine Aufstellneigung beim bremsen in Kurven, berechenbar aber doch nicht mehr gewohnt, weil z. B. mein Maßstab für den Terra Force-R, der Bridgestone A41, der neutral und so mit noch mehr Spaß zum zügigen durchmessen von Kurven auffordert.
Bei der Kontrolle des Laufbildes des hinteren Reifens zeigt sich das typische Bild eines „normalen“ 170/60-17, der ja eigentlich für eine 5 Zoll Felge konstruiert und gebaut wird, aber bei der BMW auf einer 4,5 Zoll Felge montiert wird.

Mitas Terra Force-R - hinten angefahren

Ein kleiner „Angststreifen“ von knapp einem 1/2 cm bleibt auch beim Terra Force-R, aber wird was den Grip angeht von der „MCTT“ Technologie (Bi-Compound) mehr als kompensiert.

Was Stabilität, Eigendämpfung, Grip und Geräuschentwicklung angeht ist der Mitas Terra Force-R schon auf Augenhöhe mit den entsprechenden Mittbewerbern, nur beim Handling und dem Kraftaufwand für richtige Schräglagen zeigen die anderen wie es noch leichter/besser geht. Aber wie immer sind diese Eigenschaften nur beim direkten Vergleich erkennbar, der sich nach wenigen Kilometern als normal erweißt.
Würde gerne auch noch den Mitas Touring Force auf der meiner R 1250 GS Adventure fahren/testen, weil er Aufgrund der Auslegung als Touren/Straßenreifen ein paar angenehmere Eigenschaften verspricht.

Die weiteren Bilder zum Test der Mitas Terra Force-R habe ich hier:
Bilder – Test – Mitas Terra Force-R

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